Josch Löhden gewinnt den Großen Preis der Volksbanken Raiffeisenbanken in Neumünster

Josch Löhden gewinnt den Großen Preis der Volksbanken Raiffeisenbanken in Neumünster

(Neumünster) Springreiter Josch Löhden und der Cornet Obolensky-Sohn EIC Schabernack schrieben sich zum ersten Mal in ihrer Karriere in die Erfolgslisten des Großen Preises der Volksbanken Raiffeisenbanken in Neumünster ein. Mit einer blitzschnellen Runde in 34.08 Sekunden beendeten sie den zweiten Umlauf des internationalen Weltranglistenspringens über 1.55m. Fünf Sekunden nahm das Paar den Zweitplatzierten, Robin Naeve auf Carlito H ab. Caroline Rehoff Pedersen und Golden Eye blieben ebenfalls fehlerfrei und sprangen mit 40.61 Sekunden auf Rang drei.

Das wichtigste Springen der VR CLASSICS Neumünster, der Große Preis der Volksbanken Raiffeisenbanken lockte ein hochklassiges Starterfeld von 40 Teilnehmern. Zehn Paare beendeten den ersten Umlauf mit null Fehlerpunkten, beziehungsweise einer Zeitüberschreitung von einer Sekunde und empfohlen sich für den zweiten Umlauf. Josch Löhden und der Schimmelwallach EIC Schabernack hatten schon Anfang des Jahres im Fünf-Sterne Springen von Leipzig gezeigt, dass sie schnell galoppieren und springen können. Heute war kein Vorbeikommen an dem erst neunjährigen Cornet Obolensky-Sohn. “Mein Plan war natürlich Null und superschnell zu reiten,” verriet der 33-Jährige aus Heeslingen in Niedersachsen. Als vierter Starter im zweiten Umlauf hatte er keine Gelegenheit, sich andere Reiter vor ihm anzuschauen. “EIC Schabernack ist ein sehr, sehr schnelles Pferd, das sich sich nicht lange am Sprung aufhält und mitkämpft. Nach meiner Runde habe ich die ganze Zeit mitgefiebert und das Glück war dann auch noch auf meiner Seite!”

Langfristige Partnerschaft erwünscht

Vergangenes Jahr wurde EIC Schabernack noch von Helmut Schönstetter und Max Kühner (AUT) vorgestellt. Letzterer hatte ihn sechsjährig erworben. Erst vor einem halben Jahr wechselte der Hannoveraner in den Stall Löhden. “Er springt solche Parcours für sein Alter schon relativ einfach und umso mehr man ihn fordert, desto mehr will er auch,” lobte Löhden sein Pferd und verriet, dass er ihn natürlich gerne weiter reiten würde: “Ich hoffe, das wir da eine langfristige Lösung finden! Ich habe noch nicht auf mein Handy geguckt. Max (Kühner) sitzt jetzt gerade im Flugzeug von Hong Kong nach Hause, er wird sich das vielleicht schon einmal durch den Kopf gehen lassen, aber ich bin ziemlich zuversichtlich, dass ich das Pferd jetzt behalten kann.” 

Robin Naeve bester Schleswig-Holsteiner 

Robin Naeve vom RV Am Wittensee e.V. vertrat die Landesfarben von Schleswig-Holstein bestens: Der Sohn des Nationenpreis-Reiters Jörg Naeve war schon 16 Jahre alt, als ihn der „Pferdevirus“ packte, doch er holte seinen Rückstand schnell auf und konnte bereits im Weltcup-Turnier von Abu Dhabi glänzen. Der 28-jährige freute sich sichtlich über seinen Erfolg und gab zu, dass Carlito H “nicht das schnellste Pferd” ist, aber “er gibt immer alles!” Neumünster sei als Schleswig-Holsteiner ein sehr spezielles Turnier für ihn, erzählte Naeve: “Es gibt so viele Turniere an diesem Wochenende — ein Vier-Sterne Turnier in Opglabbeek, fünf Sterne in Hongkong, zwei Sterne in Oliva — aber mit dieser Stimmung in den Holstenhallen können die alle nicht mithalten. Es ist jedes Mal ein Genuß, hier zu reiten! Ein Dank an die Veranstalter und Sponsoren, dass so etwas in der heutigen Zeit ermöglicht wird, ist nicht selbstverständlich!” Als letzte Starterin ritt Caroline Rehoff Pedersen auf Golden Eye in den Parcours und sprang mit einer fehlerfreien Runde in 40.61 auf den dritten Rang. Die 24-jährige Springreiterin, die für Dänemark startet, aber in Deutschland beheimatet ist, genoss ebenfalls ein erfolgreiches Wochenende bei den VR CLASSICS. Platz vier ging an Markus Renzel und sein Erfolgspferd Pikeur Lemar NRW (0/40.94). Linn Hamann und der Holsteiner Cool Fox hatten einen Zeitfehler im ersten Umlauf, zusammen mit einer fehlerfreien Runde im zweiten Umlauf sprangen sie damit auf den fünften Platz. 

45.000 Besucher in den Holstenhallen 

Ulf Paetau, Geschäftsführer des Presse- und Informationsdienstes der Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (PVR) pries die Veranstaltung und die Reiter: “Das Publikum und die Stimmung waren klasse und die Ritte waren großartig – Spannung pur. Wenn alles passt, zehn Reiter ins Stechen kommen und es zehn Nullrunden gibt, dann haben die Veranstalter das, glaube ich, perfekt hinbekommen. Es muss immer einen Gewinner geben, aber heute haben wir drei großartige Ritte gesehen.” Veranstalter Francois Kasselmann pflichtete dem Titelsponsor bei: “Es waren Gänsehautmomente dabei und das macht uns als Veranstalter sehr stolz. Wir haben eine sehr gute Woche gehabt: Donnerstag ging es mit einer vollen Halle los und auch jetzt zum zweiten Auftritt des siegreichen Reitvereins im Schauwettkampf sind noch alle Besucher da. Die Stimmung in den Holstenhallen ist weltweit nicht zu toppen.” Rund 45.000 Besucher erlebten Spitzensport und Unterhaltung, 551 tolle Pferde und noch mehr unvergessliche Momente auf den 74. VR CLASSICS Neumünster. Im kommenden Jahr dürfen wir uns vom 12. bis 15. Februar 2026 auf das 75-jährige Jubiläum der Traditionsveranstaltung im Pferdeland zwischen den Meeren freuen.

Theurer Trucks 2GO Youngster Cup bleibt in Schleswig-Holstein

Der Schleswig-Holsteiner Tjade Carstensen holte den Gesamtsieg im Theurer Trucks 2GO Youngster Cup vor seinem Heimpublikum. Im Sattel von Mastermind b 2 gewann der 20-Jährige nach der ersten Qualifikation am Freitag auch das heutige Finale, den Preis von Wolfgang Zipperle. Wieder einmal sprang der KWPN Wallach von Chapeau x Paladin des Ifs aus der Zucht von Maatschap Team Nijhof motiviert und fehlerlos in 25.54 Sekunden über den Parcours der internationalen 2-Phasen-Springprüfung. Der zweite Platz ging an Tobias Schwarz mit dem Oldenburger Chakatol Boy PS v. Chac Boy vor Philipp Battermann-Voss und Kasuarina HHL v. Charleston. 

BU: Josch Löhden (GER) und EIC Schabernack gewinnen mit  Abstand den Großen Preis der Volksbanken Raiffeisenbanken in den Holstenhallen Neumünster. Foto (c) Stefan Lafrentz