16 Feb Routine sammeln in den Holstenhallen — Klimke und Brunkhorst ziehen tolles Fazit an Tag 2 der VR CLASSICS
(Neumünster) “Er ist sehr schlau, leicht zu sitzen und leicht zu reiten. Er ist einfach ein Schatz.” — Reitmeisterin Ingrid Klimke, die bei den VR CLASSICS in der Vielseitigkeit und in der Dressur startet, strahlte über das ganze Gesicht nach ihrem Sieg mit SAP Freudentänzer im Preis der Liselott und Klaus Rheinberger Stiftung, der Qualifikation zum Championat der Pferdestadt Neumünster der Dressurreiter. Der Hengst gewann den nationalen Grand Prix mit Weile, 73.300 Prozent lautete das Ergebnis in der Prüfung, die mit vielen Highlights gespickt war und schon mehr Routine vorspiegelte, als der Franziskus-Sohn eigentlich besitzt. Erst im Dezember war der fast schwarze Schönling im Nachwuchs-Grand Prix, dem Louisdor-Preis Finale in der Frankfurter Festhalle platziert gewesen. Heute zeigte er seine Aufregung lediglich im Schritt: “Immer wenn ich ihn vorlassen wollte, wollte er hochschauen und gucken, wo die Zuschauer sind,” erklärte Klimke. “Er muss jetzt erstmal reinwachsen, Sonntag ist sein erster Spezial. Ich weiß, dass er sich konstant immer weiter verbessern wird, weil es eigentlich nur darum geht, wie er es richtig machen kann. Er will es richtig machen, er will alles lernen. Jetzt muss ich ruhig bleiben und ihm Schritt für Schritt zeigen, wie ich es gerne haben möchte und dann wird er auf dem Viereck sicher immer besser werden.”
In der FEI Dressage World Cup Qualifikation, die am Samstag um 9:00 Uhr mit dem Grand Prix, Preis von Madeleine Winter-Schulze & Familie Schwiebert, Helenenhof, beginnt, wird Klimke erstmalig die elfjährige Fürstenball-Tochter First Class satteln und verriet, dass sich die Zuschauer auf eine weitere Premiere freuen dürfen: “Das ist eine ganz neue Kür. Frauen Power!”
Drei Starts, zwei Siege, ein zweiter Platz
Erstmalig ist Juliane Brunkhorst mit je einem Pferd in allen drei Dressurtouren bei den VR CLASSICS Neumünster vertreten und ein besseres Fazit könnte die Hamburger Reiterin nach den ersten drei Runden im Viereck nicht ziehen. Mit ihrem erst achtjährigen Nachwuchsstar Diamante Negro von DeLorean gewann sie beide Prüfungen der CDI1 Tour. Zum Sieg im gestrigen Prix St. Georges, Preis des Fritz Laabs Bürgerwindpark, gesellte sich heute noch ein Spitzenergebnis von 77,225 Prozent in der Intermediaire I Kür mit Musik, Preis des Hof Etzer Heide, hinzu “Diamante Negro hat wirklich einen super Job gemacht. Er hat diese Hallen, diese Atmosphäre noch nie vorher kennengelernt. Er war so konzentriert und hat so abgeliefert — als wäre er schon jahrelang im Geschäft,” schwärmte sie im Anschluss. Mit dem Fürst Romancier-Sohn Fürst Enno ritt Brunkhorst auf den zweiten Platz und 71,000 Prozent im Grand Prix. Für den morgigen Grand Prix des FEI Dressage World Cup wird sie den 13-jährigen Holsteiner Aperol satteln, der seit seinem letzen Start in Neumünster noch routinierter geworden ist: “Grand Prix Pferde sind ja in diesem Alter noch lange nicht am Ende. Auch wenn sie das Programm kennen, ist natürlich alles noch nicht ausgereift. Am Ende geht es an’s ‘Fine Tuning’. Da kann man in jeder Lektion immer noch wieder etwas verbessern.”
Stimmen zum Grand Prix, Qualifikation zum Championat der Pferdestadt Neumünster der Dressurreiter
Fabienne Müller-Lütkemeier mit Valencia AS (Platz 3): “Die Entscheidung, welches Pferd in welcher Prüfung startet, ist abhängig davon, wie die Pferde gerade drauf sind. Im Vorfeld mache ich mir natürlich schon einen Plan. Beispielsweise bei Valencia AS: Sie ist im Moment sehr aufgeregt auf den Turnieren, deswegen wollte ich sie hier im Grand Prix Special reiten und nicht in der Kür. Hier ist ja immer ne ganz ‘dolle’ Stimmung und ich glaube, dass bekommt mein Großer gerade besser verarbeitet. Deswegen sind die Würfel so gefallen!”
Bianca Nowag-Aulenbrock mit Queolito (Rang 5): “Wer von meinen Pferden in welcher Tour geht, wird im Team entschieden zwischen mir als Reiter und meinen Trainern Monica Theodorescu und Sebastian Heinze. Es ist natürlich praktisch in Neumünster, dass es zwei Touren gibt und so eben auch zwei Pferde mitkönnen — das ist für mich als Reiter ein Jackpot! Und generell bin ich ganz fröhlich, zwei Pferde im Grand Prix Sport haben zu dürfen. Die Florine hat schon ein bisschen mehr Erfahrung, war schon in zwei Weltcup Stationen am Start und darf diese Tour hier auch gehen und Queolito geht die nationale Tour. In dieser Halle ist er noch ein bisschen abgelenkt und muss sich noch ein bisschen rein arbeiten.“
Charlott-Maria Schürmann mit Ivar (Platz 6): “Ivar als Mensch wäre ein sehr lebenslustiger Clown — immer gut gelaunt und immer für einen Spaß zu haben! Ich bin super happy über unseren ersten langen Grand Prix heute, ich war ziemlich nervös und wußte nicht, ob das alles so klappt bei der tollen Halle und den vielen Menschen heute morgen. Ich bin richtig glücklich, kein grober Patzer passiert, so ein, zwei Kleinigkeiten, aber ich glaube, da kann ich wirklich gut zufrieden sein.“
Nicole Wego-Engelmeyer mit DiCaprio OLD (Platz 7): “Mein DiCaprio ist erst zehn Jahre alt und es ist das erste Mal, dass er überhaupt Grand Prix gegangen ist. Er war noch etwas schüchtern in der Atmosphäre hier, aber ich bin zufrieden, ihm ein sicheres Gefühl gegeben zu haben. Jetzt schauen wir, wie es in dieser Saison weitergeht und was das weitere Training bringt.“
Franziska Haase mit De Nino (Platz 8): “Für mich ist es etwas ganz Besonderes, hier reiten zu dürfen. Erstens, ist es wirklich ganz um die Ecke und ein wunderschönes Turnier und zweitens, bekam ich hier im letzten Jahr mein Goldenes Reitabzeichen verliehen. Mit meinem Ritt heute bin ich sehr zufrieden, ich hatte ein super Gefühl, De Nino war positiv ‘an’ und hatte richtig ‘Bock’ da drin alles zu geben für mich.“
Reiner Schwiebert mit Helenhof’s Catoo (Platz 11): “Neumünster ist für uns ein Familien-Event, wir sind Sponsor im FEI Dressur Weltcup, zusammen mit Madeleine Winter-Schulze, unsere Tochter und die Freundin unseres Sohnes sind auch hier geritten. Neumünster ist ein Highlight, ein tolles Turnier und ein “Muß mit Spaß”!“
Freudentänze in den Holstenhallen: Ingrid Klimke gewinnt den Grand Prix und die Qualifikation zum Championat der Pferdestadt Neumünster der Dressurreiter
Foto: reitsport-hellmann.de