17 Feb Indian ‘Rockt’ seinen ersten Start in der Holstenhalle von Neumünster
(Neumünster) Die Niederländerin Emmelie Scholtens reiste mit zwei Zielen nach Neumünster: Erstens, einmal an der FEI Dressage World Cup Qualifikation in Schleswig-Holsteins Holstenhallen teilzunehmen und zweitens, ein besseres Ergebnis zu erzielen als bei ihrem letzten Start in der Weltcup-Etappe von Amsterdam. Beide Ziele konnte die 1985 in Groningen geborene Dressurreiterin heute erreichen. Mit dem Apache-Sohn Indian Rock gewann sie mit 73.456 Prozent den CDI-W Grand Prix, Preis von Madeleine Winter-Schulze & Familie Schwiebert, Helenenhof. Die Freude darüber stand ihr im Gesicht geschrieben: “Ich war wirklich motiviert, heute eine bessere Prüfung zu machen und ich denke, das haben wir geschafft. Das ist mein erstes Mal hier und Indian Rock kommt mit der Atmosphäre gut zurecht. Deshalb habe ich ihn mit nach Neumünster genommen. Für manche Pferde kann das sehr schwierig sein, aber er hat es wirklich sehr genossen. Das Publikum ist sehr enthusiastisch, die Leute geben einem ein gutes Gefühl bevor man anfängt und das ist wirklich schön.” Scholtens lobte ihren in 2005 geborenen KWPN-Hengst, an dem sie, wie sie sagt, “alles mag!”
Bestergebnis für Pauluis
Rang zwei ging an die Belgierin Larissa Pauluis und Flambeau mit einem neuen persönlichen Bestergebnis von 73.283 Prozent. Flambeau habe sich im letzten Monat sehr verbessert erzählte Pauluis, “Das Wichtigste für dieses Pferd ist, dass er sein Vertrauen behält und bei mir bleibt. Denn manchmal ist er ein bisschen emotional, aber er mag auch das Publikum und ist hier wirklich motiviert.” Für die CDI-W FEI Grand Prix Kür am Sonntag hat Pauluis eine Musik ausgewählt, die ihr sehr nah am Herzen liegt. Es sei die französische Lieblingssängerin ihres in 2020 plötzlich und unerwartet verstorbenen Ehemanns Grégoire Naslin.
Rath bester Deutscher
Bestes deutsches Starterpaar waren der im FEI World Cup Ranking auf dem sechsten Platz liegende Matthias Alexander Rath (Kronberg i. Ts.) und Destacado FRH. 73.217 Prozent vergab die Jury für ihre Vorstellung. Für den in Lübeck geborenen Dressurreiter war die Rückkehr nach Neumünster in die alte Heimat etwas Besonderes: “Am Donnerstag bin ich an meiner alten Schule und der Bushaltestelle vorbeigekommen, von der ich zehn Jahre lang zur Schule gefahren bin. Ich habe hier 16 oder 17 Jahre lang gelebt. Natürlich ist es ein bisschen wie nach Hause kommen. Jetzt nach 14 Jahren hat es für mich wieder gepasst, hier auch zu reiten. Die Atmosphäre ist super und wie die anderen schon sagten, es ist immer schön für die Reiter, wenn das Publikum mitgeht.”
Live-Fans wichtig für den Sport
“Es war nicht einfach heute einen Sieger zu finden,” beschrieb Chefrichter Henning Lehrmann die knappe Entscheidung zwischen den ersten vier Paaren. “Insgesamt hatten wir viele gute Teilnehmer, und es war ein solides Niveau. Das kann man an den Ergebnissen sehen. Es war nicht so einfach, einen klaren Spitzenreiter zu finden, weil jeder einen anderen Sieger hatte. Aber wenn man viele Reiter hat, die um die 73% liegen, dann ist der Standard natürlich gut.” Sein Kollege Dr. Hans-Christian Matthiesen (DEN) pflichtete ihm bei und lobte die Turnierveranstalter: “Sie schaffen es Jahr für Jahr, eine fantastische Show auf die Beine zu stellen — besonders in der heutigen Zeit, in der es vor allem im Internet Kritik an unserem Sport gibt. Es ist daher wunderbar, eine Halle wie diese zu haben, in der wir die Unterstützung von den tatsächlichen Live-Fans bekommen. Das zeigt wirklich, dass es noch viel Interesse und gute Absichten in diesem Sport gibt.”
Am Sonntag starten die besten 15 Paare im Preis der VR Bank zwischen den Meeren, der Grand Prix Kür – FEI Dressage World Cup — seit 37 Jahren Glanzlicht der VR CLASSICS Neumünster.
Foto: Der Sieg im CDI-W Grand Prix, Preis von Madeleine Winter-Schulze & Familie Schwiebert, Helenenhof, ging an das niederländische Paar Emmelie Scholtens und Indian Rock (c) Stefan Lafrentz